Wenn die Getreidefelder abgeerntet sind und die Wälder sich bunt färben, dann ist Rübengeisterzeit! Der Herbstbrauch für die Kinder Rübengeister zu schnitzen ist manchem bekannt. Die Kinder ziehen abends durch das Dorf und bitten um Süßigkeiten. Dabei werden Sprüche wie z.B. : „Wir sind die Rübengeister und kommen von weit her, wir bitten um eine Gabe, dann danken wir euch sehr.“aufgesagt. Nach alten Aufzeichnungen geht der Rübengeister- Brauch auf die Zeit kurz nach dem 1. Weltkrieg zurück. Damals hatten die Tagelöhner nach der Erntezeit keine Arbeit mehr - ein großes Problem für die mitunter arme Bevölkerung. Viele litten zu dieser Zeit Hunger. Rüben wurden ausgehöhlt und daraus wurde Suppe gekocht. Aus den ausgehöhlten Rüben wurden“ Lampen" mit wilden Gesichtsausdrücken gebaut, die von innen mit einer Kerze beleuchtet wurden. Damit zogen die Kinder von Hof zu Hof und bettelten Essen. Doch was anfangs aus Hunger geschah, wandelte sich im Laufe der Zeit zum Spass für die Kinder. Durch den schleichenden Kulturwandel und landwirtschaftlichen Strukturwandel verschwanden die Rübengeister fast. Futterrüben werden nur noch selten angepflanzt.
Wir möchten dieses Brauchtum aufrecht erhalten und bieten Rübengeister schnitzen für sie an.
Wer : Familie Pfister, Oberseehof 1, 72511 Bingen
Wann: 18.10.2025
Uhrzeit: 15.30 Uhr
Mitbringen: Löffel, Messer/ Schnitzwerkzeug, Kerze/Teelicht, Trinkbecher (Schnitzwerkzeug bitte stichsicher verpacken)
Voraussetzung: Jedes Kind benötigt eine Begleitperson (Mutter, Vater oder Oma, Opa, Tante, Onkel) wir können nicht alle Kinder einzeln betreuen! Danke!
Die Begleitperson hat die Aufsichtspflicht.
Kosten: Die Teilnahme ist für alle kostenlos, wir bitten um eine Spende.
Futterrüben waren früher eine wichtige Futterpflanze, als es noch keinen Maisanbau in Deutschland gab. Die Rübenreste dürfen nach dem Schnitzen an die Rinder verfüttert werden. Im Anschluss gibt es ein Getränk und wir essen gemeinsam ein altes schwäbisches Herbstgericht.
Es freut sich auf Sie Fam. Pfister
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