Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
leider muss ich heute ein Thema ansprechen, das uns alle betrifft und über das ich mich ehrlich gesagt sehr ärgere: Wilder Müll. In den vergangenen Monaten haben die Vorfälle in unserer Gemeinde merklich zugenommen.
Was früher eher Einzelfälle waren, ist inzwischen beinahe zur Tagesordnung geworden: Hausmüll, Essensreste und kleinere Ablagerungen werden achtlos in der Natur entsorgt – im Wald, am Wegesrand oder gar in unseren Gewässern wie der Lauchert und den Triebwerkskanälen. Der vermeintliche „Gewinn“: ein paar gesparte Cent an Müllgebühren. Der tatsächliche Schaden: erhebliche Belastungen für Natur, Tiere und uns alle als Gemeinschaft.
Doch damit nicht genug: Immer öfter werden auch größere Mengen Sperrmüll widerrechtlich abgeladen – Möbel, Geräte, Baustellenabfälle. Dinge, die mit geringem Aufwand ordnungsgemäß über den Recyclinghof oder die Deponie in Ringgenbach hätten entsorgt werden können. Ein besonders drastisches Beispiel: Rund 100 alte Autoreifen, die kürzlich an zwei Stellen mitten im Wald illegal deponiert wurden (siehe Bild).
Was hier geschieht, ist nicht nur eine unnötige Belastung für die Mitarbeiter unserer Bauhöfe, der Straßenmeistereien und der Kreisabfallwirtschaft. Es ist auch eine Rücksichtslosigkeit, die ihresgleichen sucht. Die Allgemeinheit, also wir alle, muss die Mühen tragen während sich Einzelne auf Kosten der Gemeinschaft entlasten. Das ist ein trauriges Symptom einer Haltung, in der das eigene „Ich“ über alles gestellt wird, ohne Rücksicht auf Mitmenschen und Umwelt.
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
ich appelliere eindringlich an Sie alle: Bitte melden Sie Beobachtungen solcher Art sofort an die Gemeindeverwaltung oder direkt an die zuständigen Stellen im Landratsamt. Nur so können wir gemeinsam dagegen vorgehen.
Die illegal abgeladenen Altreifen müssen, bis zur Beauftragung eines Fachunternehmens durch die Kreisabfallwirtschaft, vorerst an Ort und Stelle verbleiben. Ich bitte Sie deshalb auch um Verständnis, dass die Entsorgung nicht sofort erfolgen kann.
Helfen Sie bitte mit, unsere schöne Landschaft zu bewahren und gemeinsam ein deutliches Zeichen gegen solches Fehlverhalten zu setzen. Für eine saubere, lebenswerte und respektvolle Gemeinde.
Ihr
Marco Potas
Bürgermeister der Gemeinde Bingen